Wie unser Orangensaft CO2-neutral wird



Orangensaft ist eines der beliebtesten Produkte in unserem Sortiment (ob er mit oder ohne Fruchtfleisch beliebter ist, verraten wir nicht. Diese Diskussion führen wir in der Mittagspause oft genug). Deshalb soll er auch Pionierarbeit leisten, wenn es um den Klimaschutz geht. Die Orangen dafür kommen ja schon länger aus nachhaltigem Anbau und von 2022 bis 2023 war unser Orangensaft dann auch zusätzlich noch CO2-neutral. Juhu.



Was heißt „CO2-neutraler Orangensaft“?

Im ersten Schritt mal rechnen: Wir haben uns ausgerechnet, wie viel CO2 entsteht, wenn wir unseren Orangensaft produzieren – vom Baum bis zur Flasche. Gemeinsam mit unseren Partnern bei South Pole gleichen wir diese Menge wieder aus, indem wir Projekte unterstützen, die die gleiche Menge CO2 bündeln oder überhaupt verhindern, dass sie in die Luft gelangt. Und natürlich arbeiten wir laufend daran, unsere eigenen CO2-Emissionen zu senken.



100% CO2 neutral

Wie wir unsere CO2-Emissionen reduzieren

Jede 900-ml- Flasche Orangensaft, die wir abfüllen, verursacht 900 g CO2. Das ist schon weniger als noch vor ein paar Jahren, aber wir arbeiten daran, diese Menge noch weiter zu reduzieren. Unsere Misch- und Abfüllanlage „Big Blender“ in Rotterdam zum Beispiel läuft mit Strom aus ausschließlich erneuerbaren Quellen, wir transportieren unser Obst niemals mit dem Flugzeug und unseren Orangensaft bringen wir mit E-Lastkraftwagen von und zum Blender. In Zukunft werden dann auch die Zutaten für unsere anderen Smoothies und Säfte eine Fahrt im schicken E-LKW genießen dürfen. Was wir genau dafür sonst noch tun, erfährst Du auf unserer Klimaschützer-Seite.

orangensaft plantze

Wie wir CO2 wieder ausgleichen


Wir arbeiten laufend daran, unsere eigenen CO2-Emissionen zu senken. Die Menge, die wir trotzdem noch produzieren, gleichen wir wieder aus, indem wir Projekte unterstützen, die CO2 wieder aus der Luft ziehen. Gemeinsam mit unseren Partnern bei South Pole haben wir tolle Projekte in Südamerika ausgesucht, die alle Emissionen unseres Orangensafts wieder ausgleichen. Hier lernst Du sie kennen.


Southern Cardamom Forest Protection, Kambodscha

2023 engagieren wir uns in einem neuen Projekt, in das wir uns auf Anhieb verliebt haben. Das liegt vor allem an seiner Vielseitigkeit. Die Southern Cardamom Forest Protection schützt nämlich eine Reihe komplett unterschiedlicher Lebensräume: Kiefernwälder und Feuchtbiotope, Seen und überflutete Wiesen, Mangrovenwälder an der Küste und, Trommelwirbel, eines der wichtigsten Gebiete für die Erhaltung der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten - die Regenwälder der Cardamom Mountains Rainforest Ecoregion. Neben der Natur profitiert auch die Bevölkerung vom Projekt. Mehr als 2400 Familien erhalten ein zusätzliches Einkommen, mehr als 10.000 Menschen Zugang zu landwirtschaftlichem Know-how und besserer Gesundheitsversorgung.

Uruguay

Envira Amazonia Tropical Forest Conservation, Brasilien

Dieses Projekt unterstützen wir nun schon das zweite Jahr, denn es schützt und kümmert sich um rund 39.200 Hektar Regenwald in Brasilien. Das Land wäre eigentlich zur Abholzung bestimmt gewesen, jetzt wachsen dort aber weiterhin Bäume, die pro Jahr insgesamt 1.259.000 Tonnen CO2 aufsaugen. Und nicht nur das: Das Projekt tut auch Gutes für die Menschen vor Ort – zum Beispiel Zugang zu besserer Bildung und Medikamenten schaffen, was die Lebensqualität in der Region deutlich verbessert.

amazonia kids

Guanaré Forest Restoration, Uruguay

Die ländlichen Regionen im Osten Uruguays sind durch Viehzucht geprägt. Und weil Rinder auch Weideflächen brauchen, werden immer mehr Wälder abgeholzt und in Weiden umgewandelt – selbst, wenn die Bäume die Tiere nicht stören würden. Das Projekt Guanaré Forest Restoration schützt Weideflächen, pflanzt neue Bäume darauf und spart so insgesamt 127.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Zusätzlich tragen sie auch dazu bei, dass die Holzindustrie in Uruguay nachhaltiger wird und schafft Jobs für die Menschen vor Ort. Weil wir das super finden, haben wir die Guanaré Forest Restoration 2022 ein Jahr lang unterstützt.

Uruguay

Vaupés Forest Restoration, Kolumbien

Das hier war eines unserer Lieblingsprojekte im Jahr 2022. Denn es schützt den Regenwald in Kolumbien und die indigenen Völker, die dort leben, speziell im Reservat Great Vaupés im Südosten des Landes. Die Menschen in diesem Reservat kümmern sich schon seit Tausenden von Jahren um den Regenwald. Sie müssen aber gleichzeitig dabei zusehen, wie er immer weiter abgeholzt wird. Das Projekt hilft ihnen dabei, das zu verhindern und ihren Lebensraum zu schützen. Dadurch spart es pro Jahr insgesamt 390.000 Tonnen CO2 ein und tut auch noch andere gute Sachen: Es bietet Bildung für die Menschen in den Reservaten, fördert Einkommensquellen speziell für Frauen und hilft dabei, dass die Kultur und Bräuche der indigenen Bevölkerung in der Region erhalten bleiben.

kolumbien

Wo entsteht das CO2 und was tun wir, um es zu reduzieren?


Damit unser Orangensaft überhaupt CO2-neutral werden konnte, mussten wir erstmal herausfinden, wie viel CO2 er überhaupt produziert. Also haben wir uns das ausgerechnet – vom Orangenbaum bis zur fertig abgefüllten Flasche. In dieser Grafik bekommst du einen Überblick, wie viel Prozent unserer CO2-Emissionen in den einzelnen Schritten unserer Lieferkette entstehen. Und wenn Du es ganz genau wissen willst, haben wir die Ergebnisse darunter nochmal genauer für Dich zusammengefasst.


CO2 Neutraler Infografik

Anbau der Zutaten - 24 % der Emissionen

Die Orangen für unseren Saft werden in Südamerika angebaut und die Bäume, auf denen sie wachsen, binden in ihren Blättern, Zweigen und Wurzeln auf natürliche Art CO2.
Für alle Orangen, aus denen wir Saft machen, gelten die Standards aus dem Farm Sustainability Assessment der Sustainable Agriculture Initiative. Dazu gehören über 100 ökologische und soziale Kriterien, die von unabhängiger Seite geprüft werden – zum Beispiel unsere Energieeffizienz, wie wir unsere CO2-Emissionen überwachen und wie weit wir erneuerbare Energien nutzen. 20 % der Flächen, auf denen unsere Orangen angebaut werden, sind außerdem natürliche Pufferzonen. Das sind Flächen, die Wiesen, Wälder oder Gewässer vor schädigenden Einflüssen aus der Umgebung schützen.

Außerdem haben wir uns Maßnahmen überlegt, wie wir die Emissionen auf dieser Ebene unserer Lieferkette senken können. Eine davon ist unser Farmer Innovation Fund. Das ist ein Topf mit 100.000 Euro, mit dem die Bäuerinnen und Bauern, die uns mit Obst und Gemüse versorgen, ihren Betrieb nachhaltiger machen können. Und zwar so, dass sich nicht nur die Biodiversität in der Region, sondern auch die Lebensqualität der Bäuerinnen und Bauern verbessert. Durch unsere Zusammenarbeit mit Emerging Leaders unterstützen wir unsere Bäuerinnen und Bauern außerdem dabei, ihren Betrieb gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu rüsten.

Alle unsere Hauptlieferantinnen und Hauptlieferanten nehmen an unserem „Hero Supplier“-Programm teil. Im Rahmen dieses Programms unterstützen wir unsere Lieferantinnen und Lieferanten dabei, ihre Betriebe in vielen Bereichen nachhaltiger zu machen – unter anderem beim Reduzieren ihrer CO2-Emissionen. Deswegen wissen wir zum Beispiel auch, dass unsere Orangen in Fabriken zu Saft gepresst werden, die größtenteils mit erneuerbarer Energie betrieben werden.

Transport der Zutaten - 27 % der Emissionen

Als Nächstes kommen die Orangen per Zug, Schiff und E-Lieferwagen zu uns nach Europa, genauer gesagt in unsere neue Mix- und Abfüllanlage in Rotterdam, den „Big Blender“. Die E-Lieferwagen, die wir für diese Strecke nützen, sind übrigens die ersten ihrer Art in Europa, denn sie fahren mit Strom aus ausschließlich erneuerbaren Quellen. Das ist ein großer Meilenstein für uns, denn es bedeutet, dass der Transport der Orangen vom Hafen zum „Big Blender“ überhaupt keine Emissionen verursacht. Super.

Verpackung - 18 % der Emissionen

Wir achten sehr genau darauf, wie wir unseren Orangensaft verpacken. Im Moment sind Flaschen aus Kunststoff noch die beste Lösung für uns, da sie sehr stabil und hygienisch sind und wenig CO2 verursachen. Würden wir auf Glasflaschen umsteigen, würden unsere Emissionen im Bereich Verpackung auf das Dreifache steigen.

Natürlich versuchen wir aber trotzdem, bei unseren Verpackungen so viel CO2 wie möglich einzusparen. Deswegen sind sie schon jetzt zu 50 % aus recyceltem PET, das hat einen kleineren CO2-Fußabdruck als neu erzeugtes PET. Bis 2025 werden sie zu 100 % aus erneuerbarem, also recyceltem oder pflanzenbasiertem, Material gemacht sein. Außerdem haben wir unsere Flaschen in den letzten Jahren leichter gemacht. Unsere 900 -ml-Flasche zum Beispiel wiegt jetzt nur noch 34 g (2020 waren es noch 38 g). Das spart nicht nur 10 % Plastik, sondern auch 10 % CO2.

Unsere wichtigsten Partnerfirmen in der Verpackung sind außerdem Mitglieder unseres „Hero Supplier“-Programms. In diesem Programm unterstützen wir Lieferantinnen und Lieferanten dabei, ihre Betriebe nachhaltiger zu machen und CO2 zu reduzieren. Daher wissen wir zum Beispiel, dass viele unserer Zulieferbetriebe bereits erneuerbare Energie nutzen. Bis 2023 sollen es alle sein.

Abfüllung - 2 % der Emissionen

In unseren Misch- und Abfüllanlagen trifft Orangensaft auf Orangensaft-Flasche. Die Maschinen in diesen Anlagen werden normalerweise mit Strom und Gas betrieben – außer im „Big Blender“, unserer neuen CO2-neutralen Anlage in Rotterdam. Denn der läuft mit Strom aus erneuerbaren Energien und komplett ohne Gas. Oder kurz: 100 % der Energie, die unser „Big Blender“ verbraucht, kommen aus erneuerbaren Quellen. Darauf sind wir ein bisschen stolz. Mehr über den „Big Blender“ kannst Du hier erfahren.

Genauso wie bei der Verpackung sind auch die meisten unserer Partnerfirmen in der Abfüllung Mitglieder unseres „Hero Supplier“-Programms. In diesem Programm unterstützen wir Lieferantinnen und Lieferanten dabei, ihre Betriebe nachhaltiger zu machen und CO2 zu reduzieren. Das läuft bisher sehr gut – schon jetzt kommen 86 % unserer Flaschen aus Fabriken, die erneuerbare Energie verwenden.

Transport des fertigen Safts - 15 % der Emissionen

Wenn unser Orangensaft den Big Blender verlässt, geht es für die meisten Flaschen per Kühllaster ab in die Lagerhäuser vieler unterschiedlicher Supermärkte. Wir arbeiten laufend daran, die Prozesse und unser Netzwerk in diesem Bereich zu verbessern. Denn unser Ziel ist es, unsere Produkte in Zukunft so wenig wie möglich von hier nach da fahren zu müssen.

Auch alle unsere Partnerfirmen in der Logistik sind Mitglieder unseres „Hero Supplier“-Programms. Mit diesem Programm unterstützen wir Lieferantinnen und Lieferanten dabei, ihre Betriebe nachhaltiger zu machen und CO2 zu reduzieren. Im Bereich Logistik heißt das, dass unsere Partnerinnen und Partner effiziente Fahrzeuge verwenden, in ihren Lagerhäusern erneuerbare Energie verwenden und Fahrerinnen und Fahrer entsprechend schulen.

Logistik im Handel und zu den Verkaufsstellen - 14 % der Emissionen

Dieser Schritt umfasst den Transport unseres Orangensafts zum Supermarkt. Und die Energie, die dort verwendet wird, um ihn zu kühlen, bis Du ihn Dir aus dem Kühlregal holst. Viele der großen Supermarktketten, in denen es unsere Produkte zu kaufen gibt, haben bereits ihre eigenen Science Based Targets. Außerdem haben sich viele bereits verpflichtet, in ihren Märkten erneuerbare Energie zu nutzen.

Nutzung durch Konsumentinnen und Konsumenten - Weitere geringfügige CO2-Emissionen

In diesem Bereich sind die Auswirkungen auf unsere CO2-Emissionen nicht ganz so hoch wie in anderen. Denn die meisten unserer Trinkerinnen und Trinker haben bereits energieeffiziente Kühlschränke zu Hause. Und da unser Orangensaft Direktsaft ist, bleibt er meistens sowieso nicht lange im Kühlschrank. Übrigens: Wenn Du selbst etwas für Deinen CO2-Fußabdruck tun willst, kannst Du zu einem grünen, erneuerbaren Stromtarif wechseln. Das ist einer der effektivsten Schritte, die Du von zu Hause machen kannst.

Entsorgung der Verpackung - Weitere geringfügige CO2-Emissionen

Um unseren CO2-Fußabdruck im Bereich Verpackung zu verkleinern, gibt es drei wichtige Schritte: sammeln, sortieren und recyceln. Deswegen finden wir Entsorgungssysteme super, in denen das so gemacht wird – besonders Pfandsysteme. Dort sind die Recycling-Quoten nämlich höher als in allen anderen Entsorgungssystemen. Aus diesem Grund setzen wir uns auch laufend für die Einführung von mehr Pfandsystemen ein. Hier erfährst Du mehr darüber, wie was wir uns sonst noch für Recycling tun.

Büros, Autos und Geschäftsreisen - Nicht anwendbar

Dieser Teil hat zwar nicht direkt etwas mit dem Auspressen von Orangen zu tun, aber auch hier erzeugen wir Emissionen – zum Beispiel durch Heizung und Strom für unsere Büros, aber auch durch Dienstreisen mit dem Auto, Zug, Boot oder Flugzeug. Deswegen haben wir auch hier Maßnahmen gesetzt, um unsere Emissionen zu senken. Der Strom für unsere Büros kommt bereits aus erneuerbaren Quellen, beheizt werden sie im Moment noch mit Gas – aber auch das wird sich bis 2030 ändern. Außerdem haben wir uns vor Kurzem neue Richtlinien überlegt, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu motivieren sollen, auf Dienstreisen die Route mit dem kleinsten CO2-Fußabdruck zu nehmen.